USA Reise 1973

Meine USA - Reise 1973 war eine Kombination aus Geschaeftsreise und Freizeitvergnuegen. Es handelte sich dabei um insg. nur 2 Wochen. Zusammen mit einem Arbeitskollegen flog ich zunaechst nach New York. Die Ankunft auf dem nahezu sterilen Kennedy Airport war ein erster ueberwaeltigender Eindruck. Vier Flugzeuge hintereinander im Landeanflug, so etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen. Wenn eine Maschine aufsetzte reihte sich hinten jeweils bereits eine neue ein.

Von New York flogen wir weiter nach Cleveland. Von da ging es per Taxi nach Akron in die Zentrale der Firma General Tire. Es folgte eine Woche berufliche Taetigkeit, die vorwiegend in der Besichtigung der Arbeitsweise und der technischen Anlagen dieser Firma bestand. Wir besuchten auf dieser Reise u.a. auch St. Louis am Missisippi, mit dem Tor zum Westen, einem Monument an der Stelle wo einst die Siedler in den bis dahin noch unbekannten Westen aufgebrochen waren, und Mt. Vernon.

Am Ende der beruflichen Taetigkeit mietete ich mir einen Leihwagen, und wir besuchten gemeinsam Buffalo und die Niagara Faelle in privater Mission. Danach flog mein Kollege Fred Tornau nach Deutschland zurueck. (Er kam spaeter beim Absturz einer Concorde am Flughafen Paris ums Leben.)

Ich habe noch eine Woche privat angehaengt. Mehr wollte meine Firma, die auf Ergebnisse wartete nicht zugestehen. Habe da noch eine Fahrt mit dem Leihwagen durch den Adirondack Nationalpark in Richtung Stowe Vermont unternommen. Hoffte dort evtl. meinen Freund Fritz Wiessner zu treffen. Die Strecke ist lang. Bei der in den USA ueblichen Begrenzung auf 80 m/h zog sich das endlos. Das Wetter war durchwachsen, aber vorwiegend feucht. Diverse Testanrufe von unterwegs zeigten,, dass Fritz offensichtlich nicht daheim war. Habe diesen Trip deshalb abgebrochen und bin, mit einem Abstecher zu Kodak, zwecks Fahrzeugrueckgabe wieder nach Cleveland.

Nun flog ich nach New York und quartierte mich in Manhattan, direkt am Brodway, im Paramont Hotel ein. Von da habe ich dann einige Stadtteile von NY besucht.


Meine Eindruecke :

Nachdem ich die russische Kriegsgefangenschaft erlebt, und danach bis 1955 noch einige Jahre in meiner Heimatstadt Dresden unter der SED Diktatur verbracht habe,, galt und gilt die USA fuer mich als der Garant der Freiheit. Ohne die USA waere Europa wohl bis zum Atlantik kommunistisch geworden, ohne die Chance dass meine Generation jemals die Freiheit haette erleben koennen.

Das hat mein Leben gepraegt. Meine Einstellung zu den USA war immer mit einem Gefuehl von Dankbarkeit verbunden, und ist es bis heute geblieben.

Technik, Sauberkeit und Disziplin in den Werken von GT haben mich ins Staunen versetzt. Ein wesentlicher Teil des Werkes in Mt. Vernon glich einer Geisterfabrik. Es war kein Personal zu sehen. Aber auch die Organisation, das Engagement der Reparaturteams, die peinliche Sauberkeit, die automatische Kantine und vieles mehr waren einfach phantastisch. Dazu kein sichtbares Ueberwachungspersonal, und individuelle Pausenwahl fuer jeden einzelnen, sagten mir, hier ist ein Optimum an persoenlicher Freiheit bei gleichzeitig hoechster Produktaevitaet.

Mit meinem Leihwagen ist es anfangs nicht so glatt gelaufen. Die Getriebeautomatik war ich nicht gewohnt. Mit rechts betaetigte ich das Gas, mit links die Bremse. Das wurde dann immer eine Vollbremsung. Erst nachdem ich den linken Fuss, auf Rat meines Kollegen, ganz aus dem Verkehr gezogen hatte, verlief die Fahrt normal.

Ansonsten, weite Landschaft, gerade breite gepflegte Strassen, ausserhalb  der Ortschaften wenig Verkehr. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wirkte dabei manchmal einschlaefernd. Aus heutiger Sicht meine ich, das ist wohl doch eine feine Sache. Zwischen Rasern und Geisteskranken besteht wahrscheinlich kein grosser Unterschied. Wer genuegend Pausen macht schlaeft nicht ein. Der sog. Zeitdruck ist wohl nur eine Einbildung die wir selbst erzeugen. Die USA und Japan habe beide eine sehr hohe Produktivitaet. Trotzdem gibt es in beiden Laendern weniger Hektik als bei uns.

Manhattan, damals recht sauber, beeindruckte durch seine Wolkenkratzer. Auf dem Empire State Building war ich bei Tag und bei Nacht. Brooklin empfand ich als nicht gerade aufgeraeumt, waehrend Harlem einen guten Eindruck auf mich machte. Eine Rundfahrt auf dem Hudson und um Manhattan herum, sowie ein Besuch der Freiheitsstatue mit dem Blick auf  den damals noch recht neuen World Trade Center gehoerten als Selbstverstaendlichkeit dazu. Schade, dass ich nicht mehr Zeit hatte!

Harry Rost, geschrieben Oktober 2004


PS : Kommunismus und Communismus sind nicht gleich. In China wo sich die Regierenden Communisten nennen, koennte ich jederzeit leben, zufrieden und mit Freude. Russland werde ich nie wieder besuchen, zumindest nicht freiwillig, auch nicht nachdem der KGB - Putin getauft ist.
 

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updated  02.05.14

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