Australien Reise 2001

Australienbericht (Langfassung mit Fotos - 321 kb)

BERICHT 1,  Darwin 26.06.01

Am 02.06. sind wir in Richtung Kuala Lumpur gestartet. Im Starlight Hotel lag ein Brief aus Hanoi für uns. Er stammte aus dem Jahr 1998. Irene hat ihn so lange aufgehoben. Ist das nicht nett? In KL hat sich in den letzten 3 Jahren einiges verändert. Der neue Flughafen 78km außerhalb, die Hochbahn, Twintower mit Park, Kinderspielplatz mit Pool, Wasserfällen etc. Alles in poliertem Marmor, Glas und Edelstahl. Sultanspaläste für das Volk, erbaut während der SO-Asienkrise. Ob unsere Politiker uns auch mal so eine angenehme Krise bescheren? Alles ist sehr sauber auch ohne Dosenpfand. Das aufräumen besorgen die Leute die bei uns ohne Gegenleistung Sozialhilfe beziehen.

Am 05.06. erreichten wir Darwin. 3h nach der Landung konnte ich 4000.-AD von meinem Konto abheben. Scheinbar funktioniert soetwas nur wenn man alles bis ins Detail selber regelt. In unser Hotel mit Pool und Grünanlagen hatte sich am ersten Morgen zur Begrüßung ein Possum verlaufen. Sehr nett. Känguruhstaek haben wir auch probiert.

Danach sind wir mit einem Greyhoundbus in den Kakadu NP gefahren. Es gibt hier schöne weiträumige Zeltplätze mit Pool, Duschen etc. Diese sind voll offen, sodaß die Dingos nachts neben den Zelten heulen. Fliegende Hunde und Kakadus etc. fliegen darüber hinweg. Nicht die doofe preußische Ordnung wo alles in Reih und Glied stehen muß. Man stellt sein Zelt auf wo man will, innerhalb des non power Bereiches, sonst kostet es mehr. Durch das Moskitozelt ohne Überdach haben wir jede Nacht in den klaren südlichen Sternenhimmel geschaut. Einfach super. Die Moskitos interessierten sich vorwiegend für Inge.

Im PKW von 2 netten Schweizern sind wir mit nach Ubirr gefahren. Haben den Ubirr Rock bestiegen und z.T.5000 Jahre alte Aboriginal Felsmalereien angesehen. Auf dem Ostalligatorriver sind wir zu viert mit einem Leihboot gefahren. Oft saßen wir dabei auf den Sandbänken fest. Aber es hat Spaß gemacht. Haben dabei auch 2 Krokodile gesehen. (Ich nur 1,.5 weil ich zu langsam geschaut habe.) Nourlangie Rock ist wie Ubirr Rock. Dort waren wir auch per Greyhound.

Auch Jim Jim und Twin falls haben wir besucht, diesmal per Greyhound Allradfahrzeug. Die Strasse dorthin ist verwegen und führt z. T. durch Flüsse mit Krokos. Die letzte Strecke mußten wir jeweils zu Fuß, und bei Twin zusätzlich schwimmend überwinden. Sehr schön. Eine Bootsfahrt auf dem Yellowwater bildete den Abschluss. Wir sahen hier 10 Krokodile und viele verschiedene große Wasservögel.

Den Aboriginals Kulturcenter haben wir auch besucht. Am 14.06. ging es per Greyhound zurück nach Darwin. 17.06. per Bus nach Katherine. 18.06. Bootsfahrt auf dem Katherine River bis zur 6 ten Schlucht. Wir sahen eine eindrucksvolle Landschaft und ein junges Krokodil.

Am 19.06.haben wir dann vom Campgrund Katherine George aus den Jatbula Trail begonnen. Das geht über 5 oder 6 Tage durch eine heiße trockene Landschaft. Aber am Abend findet man immer einen schönen Pool. Man muß alles selber mitschleppen, Zelt Verpflegung, Kocher usw. Wir hatten wieder nur das Moskitozelt dabei. Haben unterwegs einen jungen schön gezeichneten Waran, viele Vögel, ein sehr großes Känguruh und ein Krokodil gesehen. Im Ausgangscamp tanzten auch einige Wallabys um unser Zelt.

Am Anfang mussten wir gleich einen Fluss queren. Da war ein Seil gespannt. Eine Krokodilwarnung war auch angebracht. Aber das sind nur Vorsichtsmassnahmen. Bald hatten wir uns an alles gewöhnt. Nur die schweren Rucksäcke bedurften längerer Gewöhnung, weil wir auch viel Wasser mitschleppen mussten. Manchmal war tagsüber keine Auffüllmöglichkeit. Die Druckstellen von der 10 mm Matte waren bald taub, die auf den Schultern von den Rucksackriemen ebenso. Diese Tour wird wohl nie von Tourenanbietern vereinnahmt werden, weil es hier keine billigen Träger gibt die man ausbeuten kann. Das ist gut so.

Vom Campgrund am Ende der Tour nahm uns ein Australier in seinem PKW mit zur Hauptstraße. Per vorreserviertem Greyhound ging's von dort zurück nach Darwin.

BERICHT 2, Cairns 19.07.01

Von Darwin sind wir nach Broome an der NW-Küste geflogen. Haben uns dort nur für das Perltauchermuseum und das Muschelhandwerk interessiert. Anschließend sind wir nach Derby geflogen.

Von Derby sind wir mit einem Kleinbus zum Windjana NP und haben dort eine Tageswanderung durch den Canyon gemacht. Rote Felswände, Dschungel, weiße Papageien  und andere Vögel, sowie viele Süßwasserkrokodile gab es hier zu sehen. Die Süßwasserkrokodile sind ungefährlich, sie fressen nur Fisch und keine Menschen (zumindest wenn sie nicht besonders hungrig sind). Wir konnten bis auf 1 m herangehen. Wenn wir näher kamen gaben sie ihren Unwillen durch massives Knurren bekannt und zeigten als Drohgebärde ihre Zähne.

In unserem Hotel  in Derby erlebten wir eine für uns neue Art von chemiefreier Toilettenreinigung. Unter dem oberen Rand unseres Closetbeckens lebten Baum- frösche die dort sämtliche Insekten und Bakterien auffressen. Der Wirt erzählte uns, das wäre in dieser Gegend vielerorts so üblich. Chemikalien werden dort grundsätzlich nicht verwendet und die Toiletten sind trotzdem absolut geruchfrei. (Der rundum ahnungslose Herr Trittin könnte da vielleicht etwas lernen.)

Von Derby sind wir nach Alice Springs, ins Zentrum von Australien geflogen. Hier unternahmen wir, zur Zeit des Sonnaufganges, eine Heißluftballonfahrt über die Wüste. Das war ein sehr schönes Erlebnis.

Anschließend haben wir uns einen kleinen Leihwagen besorgt, weil der Busfahrplan
nicht mit unserem Konzept harmonierte. Wir sind damit zunächst nach Glen Helen
gefahren und haben alle Nationalparks an dieser Strecke besucht. Haben in diesen Parks auch verschiedene Tageswanderungen gemacht und dabei Canyons, große Wasserlöcher, schwarze Rockwallabys, grüne Papageien und viele andere bunte Vögel gesehen. Nachts war es recht kalt in dieser Gegend, sodaß wir in ASP unsere Tropenschlafsäcke durch eine robustere Art ergänzen mußten. Morgens hatten wir sogar Reif auf dem Dach unseres Autos.

Danach sind wir zum Kingscanyon gefahren. An diesem Tag war sehr schlechtes Wetter. Es regnete fast permanent. In Kingscreekstation, ca. 40 km vor dem Ziel wollte ich noch mal voll tanken. Dabei erzählte mir die Frau an der Zapfsäule, die Straße stünde 30 km von hier 1 m unter Wasser und wäre geschlossen. Sie hätten aber noch eine Cabin frei. Wenn ich mich innerhalb der nächsten 5 Minuten ent- scheiden würde,  könnten wir sie haben. Danach müssten sie die Cabin leider anderweitig vergeben, weil noch andere Leute darauf  warten. Sie bot mir auch an unsere Reservierung im Kingscanyonresort zu stornieren. Es blieb mir keine Zeit den Straßenzustand zu prüfen. Die Alternative wären 200 km zurück gewesen.

Wir haben schließlich die mehrfach überteuerte Cabin als das kleinere Übel betrachtet und eingewilligt. Zahlen mußten wir auch sofort. Wie wir später feststellen konnten gab es da noch weiter letzte Cabins. Am anderen Morgen wurde uns gesagt, wir sollten besser eine weitere Nacht bleiben, die Weiterfahrt wäre gefährlich. Ein Auto wäre weggespült worden und ein Kleinkind  beinahe ertrunken. Aber jetzt hatten wir Zeit, und  so wollten wir uns die Sache mal selber ansehen. Da war kein Wasser auf der Straße. Das konnte auch gar nicht sein. Die Umgebung liegt auf der gleichen Ebene. Wir waren nicht die Einzigen die ausgeschmiert wurden, auch zahlreiche Australier waren darunter. Halunken gibt es überall.

Wir haben uns trotz des trüben Wetters den sehr eindrucksvollen Kingscanyon angesehen, und dort die große Rundwanderung mit allen Abzweigungen gemacht. Bei Sonnenschein, wenn die Felsen hellrot sind, dürfte es allerdings schöner sein.

Sind dann noch bis Curtin Springs gefahren. Dort hatten wir wieder ein Hotel wo der Preis zur Leistung paßte. Haben uns von hier aus den Ayers Rock und die Olgas angesehen. Leider waren die Felsen grau statt rot. Den Ayers Rock konnten wir  nur umwandern. Der Aufstieg war wegen der Nässe gesperrt. Unser Leihauto konnten wir direkt am Flughafen abgeben. Ein ruhiger Flug brachte uns an  die Ostküste ins sonnige Cairns. Hier erfuhren wir, daß Herr Milosovic inzwischen in Den Haag einsitzt. Für uns ist das ein freudiges Ereignis.

BERICHT 3, Airlie 20.08.01

Von Cairns aus waren wir in Kurunda, einem Markt etwas nördlich in den Hügeln. Leider sehr touristisch. Die Anreise mit der Seilbahn über die Wipfel des Dschungel, und auch die Rückfahrt mit dem Zug am Hang entlang mit div. Ausblicken, waren recht schön.
 
Sind dann von Cairns per Bus entlang dem Great Barrier Riff südlich gereist, mit meist mehrtägigen Zwischenstopps, in Missions Beach, Cardwell, Ingham und Townsville bis Airliebeach. Diese Strecke war  vorwiegend zum Schnorcheln gedacht. Sind zu diesem Zweck von mehreren Punkten aus per Boot zum Riff  bzw. zu den vorgelagerten Inseln gefahren. Das waren Green Island, Hinchinbrook, Orpheus Island, Pellorus und Magnetic. Die geplante Insel Dunk haben wir wegen starkem Regen ausgelassen. Haben dafür einen Halbtagesdschungeltrip auf dem Festland unternommen.

Hier nun die Beschreibung von den Inseln wo wir etwas mehr unternahmen als nur schnorcheln und schauen.

1.) Hinchinbrook: Sind zweimal hinübergefahren. Haben aber leider keine Seekühe gesehen. Am Nordende haben wir ca. 6 km Dschungelwanderung gemacht und dabei einen Waran gesehen der auf eine Palme kletterte, und natürlich viele bunte Vögel.
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Das interessanteste auf Hinchinbruck war allerdings der Thorsborne Trail. Das Gebiet ist NP und man braucht dafür ein Permit. Die Permits werden nur in geringer Zahl ausgegeben um die Natur zu schonen. Das ist gut so. Massentourismus wird es dort nicht geben. Wir haben unser Permit bereits von München aus beantragt und bekamen 4 Übernachtungen.

Der Trail  verläuft entlang der Ostküste von Bucht zu Bucht. Dazwischen liegen immer kleine Höhenrücken die man im Dschungel und zum Teil in saisonalen Creeks oder auch über kleine Felsstrecken überwindet. Einmal ist an einer steileren Stelle auch ein kurzes Hangelseil angebracht. Es ist sehr  abwechslungsreich und hat uns gut gefallen. Der Trail ist  markiert. Man muss  aber trotzdem aufpassen. Die Tagesetappen sind der Hitze angepasst und man hat genügend Zeit die Natur zu betrachten. Inge ist wacker marschiert und hat auch kräftig getragen, wie schon am Jatbula Trail. Sie durchlebt gerade eine neue Jugend, was mich besonders freut.

Die vorgegebenen Zeltplätze, unter denen man aussuchen kann, liegen immer nahe an den Stränden. Bei Ebbe sind das herrliche Sandstrände, bei Flut geht das Wasser fast bis ans Zelt, das auf einem kleinen Sockel zwischen den ersten Mangroven steht.
 
Um die Nahrung vor Ratten und anderen Nagern zu sichern spannt man eine Schnur
zwischen zwei Bäumen, auf welche zwei leere Plastikflaschen wie Perlen aufgefädelt werden. Dazwischen hängt dann an einer senkrechten Schnur der Beutel mit der Verpflegung. Die Nager können die glatten Flaschen nicht überwinden, während sie Zeltwände und Rucksäcke problemlos durchbeißen würden.Drei der Zeltplätze sind mit Toiletten ausgestattet um die Böden zu schonen.
Trinkwasser und auch meist eine kleine Badegumpe findet man allgemein wenn man die ausgetrockneten Creeks genügend weit aufwärts steigt. Zweimal gibt es auch einen Pool. Am 4 ten Tag gab es unterwegs ausreichend Wasser an diversen Flüssen die wir queren mußten.
Wir  waren unterwegs immer allein. Nur dreimal nutzten eine Mutter mit Sohn am Abend den gleichen Zeltplatzbereich. Da viele Tiere nachtaktiv sind wurde es nachts teilweise lebendig um unser Zelt. Wir haben allerdings leider immer nur  etwas huschen sehen, genaues erkennen konnten wir nicht. Unsere Universalverpflegung war wie immer auf solchen Touren 2 Minuten Nudelsuppe.

Es gab auch wieder Krokodilwarnungen. Aber die Leute die diese aufstellen sind Witzbolde. Was soll man tun wenn man da hinüber muß und keine Brücke da ist? Eine Sicherheitsmassnahme die mir da einfällt wäre: Frau vorausschicken, warten bis das Krokodil satt ist und dann selber nachgehen. Aber die Krokos sind nicht gekommen, die Giftschlangen auch nicht. Vielleicht hatte jemand Appetitszügler gestreut. Nur einmal hat eine Schlange meinen Pfad gekreuzt.
 
2.) Orpheus: Diese Insel ist auch Nationalpark und somit ein Übernachtungspermit erforderlich. Wir bekamen 3 Nächte und hatten die Pionierbay für uns allein. Es gibt noch eine weitere Zeltmöglichkeit und ein Resort für Wissenschaftler der Uni. Verbindungspfade gibt es nicht, Trinkwasser auch nicht. Man muß alles mitnehmen. Anreise nur per Charterboot. Zelt in den ersten Mangroven wie auf Hinchinbrook. Es war herrlich und eine tolle Ruhe. Das Schnorcheln war allerdings nicht so gut wie von der Werbung angekündigt.

Gelegentlich ankerte ein kleiner Segler außen vor der Bucht. Ein Weißkopfseeadler war zeitweise bei uns zu Gast, oder wir bei ihm. (In dieser Gegend ist übrigens auch die mit 5,7 km längste Jetty der Welt. Da wird der hier massenhaft produzierte Zucker per Bahn auf die Schiffe gefahren.)

3.) Magnetic: Das ist die Insel wo dem Cook der Kompass streikte. Sehr touristisch, aber das verläuft sich auf den Wanderwegen. Die High Life Fraktion schläft sowieso bis zum Mittag. Haben auf unseren Wanderungen 2 Koalas gesehen. Unser Quartier lag am Waldrand und hatte auch innerhalb allerhand Park. Da der Wirt ein echter Tierfreund ist kamen jeweils am Morgen und am Abend zahlreiche Tiere in den Bereich der Anlage, u. a. Possums, grüne Lorikeets mit blauem Kopf und gelbroter Brust, Kookaburras, Kurus u. a. m. Es war insg. recht nett und in der Arthurbay war auch noch etwas zum Schnorcheln.

Ich hatte guten Kontakt zu einem der Possums aufgebaut, so daß ich ihn auch streicheln konnte. Aber dann kam eine französische Reisegruppe die gar nicht zu uns paßte. Als die das sahen entfachten die Trottel ein  Blitzlichtgewitter. Der Possum war total verstört und der Kontakt für immer zerstört.

Auf Palm Island wollten wir Ureinwohner besuchen. Leider bekamen wir kein Permit. Wir sollten uns ein Segelboot leihen und die Insel umsegeln aber keinesfalls anlegen, da das z.Zt.gefährlich wäre. Ich kann aber garnicht segeln.

Von  Airlie sind wir zum Hardy Riff hinausgefahren, weil die Werbung dort draußen die besten Korallen versprach. 90 Minuten waren wir per Schnellboot unterwegs. Da war nirgends mehr Land zu sehen. Es gibt da nur 3 Schwimmplattformen. Von einer solchen starteten wir unseren Schnorcheltrip. Es gibt dort einige Korallen, aber vorwiegend nur in grün.

Im Bereich der Plattform sind einige Seile gespannt. Diese dienen dazu, daß sich die Schnorchler daran zurückhangeln können falls sie abgetrieben werden. Aber das haben wir gar nicht so richtig beachtet. Wir sind über alle Seile hinweg in Richtung der besten Korallen. Ich wollte nun endlich paar Unterwasseraufnahmen machen. Ich schaute in den Sucher der Camera und da liefen die Korallen vorbei wie in einem Film. Erst jetzt registrierte ich, daß wir hier eine sehr starke Strömung hatten. Nun wollte ich gegen die Strömung schwimmen, mußte aber bald erkennen, daß ich da keine Chance hatte. Leider kam nun kein Seil mehr. Der nächste war die Fixpunkt war die Küste von Südamerika.
 
Die Mannschaft auf dem Boot hatte aber die Situation bereits erkannt. Nach kurzer Zeit  wurde Inge und später auch ich eingefangen. Wir machten danach noch zwei  zwei Trips mit Glasbodenbooten unterschiedlicher Konstruktion. Am Nachmittag, nachdem die Strömung gedreht hatte, wurden wir westwärts hinausgefahren und konnten dann mit der Strömung zurückschwimmen. Das ging besser.
 
Das Boot gehörte einer neu gegründeten Gesellschaft. Wir waren nur 7 Gäste bei  einer Mannschaft von 9 Personen. Die waren froh daß ihre erste Fahrt ohne Unfall abgelaufen war. Zur Belohnung bekamen wir jede Menge kostenlosen Sekt während der Heimfahrt, sodaß wir Airlie recht lustig erreichten.

Ein Bootstrip zu den Whitesunday Inseln mit Schnorchelrunde bei Hook bildete den Abschluß unserer Zeit in Airlie.

BERICHT 4 , Perth  04.10.01

Von Airliebeach ging's am 25.08.01 per Bus nach Proserpine. Von da  sind wir nach Brisbane geflogen.

Wir besuchten dort den Zoo mit einer großen Koalastation. Bei dieser Gelegenheit konnte ich ein Bild von Inge mit einem Koala  schießen. Außer ein paar Stadtrundgängen war in Brisbane nicht viel weiteres drin, denn schon am 28.08.01 sind wir nach Perth geflogen. In Perth musste ich mich um die Reparatur meiner Camera bemühen und einige Umbuchungen vornehmen. Bereits am 31.08.01 folgte unser Flug nach Exmouth.

Wir haben uns in einem Caravanpark einquartiert, wo uns gleich am ersten Morgen
2 Emus besuchten. Mit einem Leihwagen sind wir dann für ein paar Tage zu den Nationalpark's Cape Range und Nigaloo Reef gefahren. Haben an verschiedenen Punkten gezeltet und ich bin auch schnorcheln gegangen. Inge war erkältet.

Die Zeltplätze sind sehr klein und liegen schön am Strand. Wir konnten von da aus recht nette Tageswanderungen entlang der Creeks durchführen. Haben dabei neben einer schönen Landschaft allerhand Emus, Wallabys, Papageien und sonstige Vögel gesehen. Es ist immer wieder ein Erlebnis die Tiere zu beobachten.
 
Danach ging es per Bus nach Coral Bay. Hier erlebte ich das schönste Schnorchelgebiet unserer Australienreise. Inge fuhr nur im Glasbodenboot weil sie noch erkältet war.

Per Bus erreichten wir am 10.09.01 Carnavon wo wir uns um ein Allradfahrzeug für's Outback bemühen mußten. Sind dann über Gascoyne zur Cobrastation gefahren. Am Anfang dieser Fahrt erfuhren wir von den Anschlägen in New York und Washington. Ein sehr trauriger Augenblick. Aber es läßt sich nicht ändern. Das Leben geht weiter.

Haben einige Wandeungen unternommen und ich konnte den Edneys Lookout und auch den Mt. Augustus besteigen. Der Mt. Augustus gilt als der größte Monolith der Welt. Er soll dreimal so groß sein wie der Ayers Rock. Ich kann das natürlich nicht prüfen.

Zurück in Carnavon konnte ich zunächst einmal unserem amerikanischen Freund John Vollmer unser Mitgefühl übermitteln. Danach mußte ich einen Reifen, angeblich aus Sicherheitsgründen, ersetzen obwohl diesem nichts fehlte. Es lagen wohl eher Profitgedanken zugrunde. Habe gezahlt weil ich mich nicht streiten wollte. Ein größeres Problem lag vor mir. Die Ansett war pleite und unsere Tickets nur noch das Papier wert. Aber was war das alles im Vergleich zu dem was da am World Trade Center passiert war.

Der gesamte Flugverkehr entlang der Westküste war eingestellt. Ich mußte mich um Bustickets bemühen. Das war auch nicht ganz einfach, denn alle Flugpassagiere stiegen jetzt auf Busse um. Und natürlich mussten wir die Sache auch noch selber zahlen. Zuletzt brach dann auch noch in ganz Carnavon das Internet für einen vollen Tag zusammen. Da war das Durcheinander perfekt.

Trotz zahlreicher Umbuchungen haben wir Monkey Mia mit nur einem Tag Verzögerung erreicht. Sehr schnell haben wir uns wieder auf das konzentriert was wir hier eigentlich wollten. Zunächst war das eine Rundtour zu verschiedenen besonders interessanten Punkten wie Shellbeach und Stromalitis, um nur 2 davon zu nennen.

Shellbeach ist ein 12 km langer Strand an dem, über einen Streifen von 200 m Breite, an Stelle von Sand unzählige winzig kleine Muscheln liegen. Diese Muschel- schicht ist ca. 50 cm dick. Fast unvorstellbar wenn man es nicht selbst gesehen hat. Stromalitis lässt sich nicht so einfach und kurz beschreiben.

Danach haben wir an 3 Ausfahrten mit dem Se-gelboot teilgenommen während derer wir See-kühe und Delphine beobachten konnten. Inge hatte danach auch noch die Gelegenheit im offenen Meer lebende Delphine zu füttern.

Die lange Busfahrt nach Perth haben wir durch einen nicht vor-geplanten Abstecher nach Kalbarri unterbrochen. Das hat sich gelohnt. Mit einem Leihwagen konnten wir einen NP mit vielen Wildblumen und einer schroffen Sandstein-landschaft besuchen.

BERICHT 5, Sydney 08.11.01

In Perth mußten wir unsere Reiseplanung aufgrund der Ansettpleite etwas um- stricken. Die finanziellen Verluste sind zu verkraften, aber verlorene Zeit ist un- ersetzbar. So haben wir die ursprünglich geplante Strecke in Richtung Albany auf Besuche in Frematle und Rockingham sowie auf den Inseln Rottnest und Pinguine verkürzt. Haben dabei u. a. ein Rattenkänguruh und Pinguine gesehen. Sahen auch 2 ganz junge Pinguine die in der Höhlung einer Baumwurzel lagen.

Vom 05.10.bis 07.10.sind wir mit dem Indian Pacific Express von Perth nach Adeleide gefahren. Haben uns eine 1.Klasse Suite mit eigenem Bad und WC geleistet. Obwohl wir allgemein eher sparsam reisen haben wir gelegentlich so eine Meise. Es war recht schön bei gutem Essen und australischem Rotwein. Der Morgenkaffee wurde am Bett serviert. Im Salonwagen lernten wir unterwegs einige nette Mitreisende kennen und hatten eine angenehme Unterhaltung. Dabei erfuhren wir, daß vor 3 Jahren schon einmal 2 Amerikaner am äußeren Barrier Riff  von der Strömung abgetrieben wurden. Damals hat man das aber erst am Abend im Hafen gemerkt. Die beiden hat man nie mehr gefunden. In Südamerika sind sie auch nicht angekommen.

Während unseres Aufenthaltes in Kalgoorie sahen wir industriellen Goldabbau und in Cook, wo nur eine Station für den Lockführerwechsel ist, konnten wir zwei alter- tümliche Gefängniszellen betrachten.

In Adeleide sind wir gleich in den Overlander Express umgestiegen und nach Murray Bridge weitergefahren. Hier haben wir uns ein Hausboot gemietet. Mußten uns da noch kurz mit den Schiffahrtsregeln vertraut machen, dann ging's los.

Australien hat auf den Straßen Linksverkehr und zur Abwechslung auf den Flüssen Rechtsverkehr. Ich war Kapitän und Steuermann, Inge machte den Schiffskoch. Anfangs bedurfte die Fahrerei einiger Gewöhnung, da der Kahn mit erheblicher Verzögerung auf die Steuervorgänge reagierte.

Die Esserei bereitete auch Schwierigkeiten, denn wir hatten, weil wir es diesmal nicht tragen mußten, viel zu viel eingekauft. Keine Chance zum schlank werden. Für die Nächte haben wir uns jeweils irgendwelche Nischen im Uferbuschwerk gesucht wo wir ganz alleine waren.

Da wir ein rundum verglastes Boot hatten sahen wir nachts vom Bett aus die Sterne und morgens zahlreiche Vögel. Weil unsere Vorinformationen spärlich waren, haben wir zu wenig Zeit eingeplant. Hätten mindestens 3 Tage mehr gebrauchen können, da die Landschaft stromauf immer interessanter wird.

Danach ging es per Bus nach Adeleide und anschließend nach Victor Harbour. Haben von dort die Insel Granite besucht und sind am nächsten Tag per Bus und Fähre weiter nach Kangaroo Island. Hier hatten wir zur Abwechslung wieder mal für 3 Tage einen Leihwagen. Auf Granite hatten wir das Glück eine der seltenen schwanzlosen Echsen (Tannenzapfensking) und 3 Pinguine zu sehen. Auf Kangaroo sahen wir neben Seelöwen und einer Tropfsteinhöhle an 3 Abenden ganze Scharen von Zwergpinguinen die zu ihren Schlupflöchern wanderten. Diese Tierchen sind sehr nett, sie umarmen sich unterwegs, kusseln und schmusen und machen immer wieder Liebe. Manche füttern auch ihren Nachwuchs. Leider ist dort Blitzlicht verboten und ich hatte nur 100 ASA Filme dabei.

Danach per Fähre und Bus zurück nach Adeleide. Leider war es für 3 Tage recht kühl und regnerisch. Da hier allgemein nicht geheizt wird und wir keine dicke Kleidung dabei hatten begrenzen solche Tage den Unternehmungsgeist.

Am 21.10.Fortsetzung der Fahrt mit dem Indian Pacific Expreß bis Sydney. Hier kurze Stadtbesichtigung im Bereich der Oper und ein nutzloses Gespräch bei NZ  Air zum Thema Ansett. Am nächsten Morgen per Zug nach Katoomba in den Blue Mountains.

Haben u. a. den sog. Six Foot Track gemacht, eine 4 Tage Tour mit Zelt. Es geht dabei ganz ordentlich auf und ab. Die Hitze war teilweise groß und die Rucksäcke schwer. Die Wege sind sehr steil. Wir mußten viel Wasser mitschleppen. Für Inges Knie und Rücken eine harte Probe. Aber sie ist kein Jammerlappen und hat gut durchgestanden.

Am ersten und am letzten Tag führt der Trail vorwiegend über schmale Pfade durch Busch. Das ist schön und man sieht auch Tiere. Die mittleren 2 Tage geht es über eine Erdstraße. Das ist weniger schön. Ganz schlecht ist, daß diese Straße auch befahren wird. Vor allem am 3 ten Tag befanden wir uns ständig in einer Wolke aus aufgewirbeltem Staub und Abgasen, das ging ca.3 Stunden so. Da rasten Moto Cross Fahrer in ganzen Rudeln hin und her, aber auch Jeeps u. a. von einem Reise- veranstalter. Die M.C. wurden auf Anhängern herangekarrt, evtl. von Agenturen. Wir fühlten uns wie im Tollhaus. Hier sahen wir das Australien auch eine andere Seite haben kann. Sydney ist nicht weit und die Nuturvermarktung blüht. Schade!

Haben danach noch einige nette Tagestouren in den Blue Mountains unternommen und außerdem die vielen Konditoreien und Chinarestaurants in Katoomba getestet. Dann ging's noch mal nach Sydney. Stadtbesichtigung und Fernsehturm etc. Auf dem Fernsehturm haben wir an einer Computersimulation mit Sturzflug, Rafting usw.  teilgenommen. Inge mußte zeitweise die Augen schließen und es war ihr hinterher auch etwas übel, sodaß ihr der Appetiet verging. Hat aber gut geschlafen.

Am anderen Morgen, 05.11.01 gegen 5 Uhr erlitt sie einen Herzinfarkt. Da war der Spaß erst mal vorbei. Wir nahmen zunächst an, die Computersimulation wäre der Auslöser. Das war aber nicht so, wie die Ärzte später feststellten. Inge verlor zu- nächst die Sprache für ca. 30 Minuten, was die Sache noch komplizierte. Der Ärztliche-Notdienst brachte sie dann in die Klinik, und sie bekam gleich eine Blutverdünnung um einen Pfropfen zu lösen. Danach ging es in die Intensivstation. Das war mal ein Abenteuer ganz anderer Art. Einen Tag später wurde ihr eine Sonde durch eine Arterie bis in die Herzkammer geschoben. Das Herz wurde von innen geröngt. Sie konnte alles auf 3 großen Monitoren mitverfolgen, konnte ihr eigenes Herz von innen arbeiten sehen. Sie war hell begeistert von der Technik. Hoffentlich wünscht sie sich nun keine weiteren solchen Abenteuer, evtl. in meiner Begleitung.

Zum Schluß wurde ihr noch eine um 90% verengte Arterie mit Hilfe eines aufblasbaren Ballons aufgeweitet. Danach war dann wieder alles i. O. Die Vorstellung wurde beendet und Inge kam zurück in die Intensivstation.

Die Klinik machte einen sehr guten Eindruck. Alle Leute waren äußerst freundlich. Inge hatte 2 Pfleger allein zu ihrer persönlichen Betreuung. 4 Tage später konnte sie die Intensivstation verlassen, und weitere 2 Tage später auch die Klinik.

Während dieser Zeit erhielten wir auch die traurige Nachricht dass unser lieber Bergfreund Gottfried Lapp in der Rheinpfalz tödlich abgestürzt ist. So ist das Leben. Aber wir werden unseren Lebensstil nicht ändern.

Dem Schicksal zu entrinnen ist feiger Menschen Sinn, ganz gleich was wir beginnen, der Tod rafft uns dahin.

BERICHT 6, Kuala Lumpur  07.12.01

Unser weiteres Programm mussten wir auf  anraten der Ärzte zunächst einmal etwas reduzieren. Es beschränkte sich nun auf Besichtigungen etc.

Wir trafen uns mit unseren Freunden Kevin und Marveen die gerade aus Italien zurückgekehrt waren. Wir hatten sie 1997 in Vietnam kennen gelernt. Hatten mit ihnen nette Gespräche und haben sie auch in ihrem Haus am Stadtrand besucht.

Es folgten einige Trips durch die Stadt und eine Bootsfahrt. Am 25.11.01 ging es per Bus nach Canberra. Hier, waren neben anderen Dingen,  vor allem das Regierungsgebäude und das War Memorial interessant. Das Regierungsgebäude ist, von außen eher bescheiden, in einen Grashügel eingebettet. Für den Rundgang bekommt man ein Tonband und Kopfhörer damit man sich unterwegs die Gedanken zur Architektur vortragen lassen kann. Besonders gut fand ich dabei den Satz: „Das Bauwerk liegt im Hügel, damit das Volk der Regierung auf dem Kopf herumtrampeln kann!"

Melbourne war unsere letzte Station in Australien. Tasmanien haben wir wegen der genannten Gründe auf später verschoben. Unser Neffe ist nach Australien ausgewandert und lebt in Melbourne. Da ihn gerade seine Schwester und seine Eltern (sein Vater ist mein Bruder) besuchten, ergab sich sozusagen eine Art Familien- treffen.

Haben da noch einen NP in der Gegend gemeinsam besucht und noch mal einige Koalas und andere Tiere gesehen. Danach haben Inge und ich noch unsere Freunde Jill und Peter besucht mit denen wir 1994 in Vietnam eine gemeinsame Bruchlandung erlebt haben. Auch ein Er lebnis das nur wenigen beschieden ist. Die 3 strahlige Maschine hatte Totalschaden und alle Passagiere waren unverletzt. So etwas kann man nicht buchen. Abenteuer sind nur dann interessant  wenn man sie ohne bleibenden Schaden übersteht!

Am  05.12.01 ging es dann nach Kuala Lumpur. Hier ist auf ärztlichen Rat noch mal ein Zwischenstop, bevor wir am 11.12.01 den Heimflug antreten werden.

 

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updated  02.05.14

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